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Nierensteinkoliken sind äussert schmerzhaft, weshalb die Schmerztherapie sobald wie möglich eingeleitet werden sollte. Voraussetzung ist jedoch, dass andere viszerale Schmerzursachen weitgehend ausgeschlossen werden können. Auf Grund der typischen Symptomatik, dem Ausschluss von eingeklemmten Leistenhernien im Status und mit dem Nachweis einer Mikro-Erythrozyturie im Teststreifen bestand bei unserem Patient ausreichend Evidenz, um mit der Verdachtsdiagnose Nierensteinkolik eine Schmerztherapie zu beginnen. Der Patient erhielt 500 mg Metamizol langsam i.v. Innert 20 Minuten kam es zu einer deutlichen Schmerzreduktion auf ein erträgliches Mass. Nach rund 2 Stunden waren die Schmerzen ganz verschwunden. Auch wenn die Befunde aus Anamnese, Status und Urinuntersuchung stark für das Vorliegen eine Nierensteinkolik sprechen, so muss die Diagnose trotzdem noch gesichert und die Grösse des Konkrements eruiert werden. Hierzu eigent sich am besten das Spiral-CT des Abdomens. Falls dieses nicht verfügbar ist, kommt alternativ ein i.v.-Pyelogramm in Frage. Die noch häufig verordneten Abdomen leer-Aufnahmen und die Abdomensonografie haben auf Grund ihrer geringen Sensitivität keinen Platz in der Primärdiagnostik von Nierensteinen. Das Spiral-CT erlaubt neben der genauen Lokalisation selbst nicht röntgendichter Konkremente die Bestimmung des Durchmesser des Konkrements. Bei unserem Patienten fand sich ein Der Durchmesser des Konkrements ist entscheidend für die Festlegung des therapeutischen Vorgehens. Bei Konkrementen unter Zum Labor gehören folgende Untersuchungen: Hämoglobin, Leukozyten, Thrombozyten, Quick, Kalium, Kalzium, Kreatinin, Harnsäure, Glukose und CRP. Mit Ausnahme einer leichte Leukozytose von 12.3 x 109/L (wahrscheinlich stressbedingt) fielen bei unserem Patienten alle Laboruntersuchungen normal aus. Aufgrund dieser Befunde konnte der Patient nach wenigen Stunden nach Hause entlassen werden. Er erhielt zudem ein Rezept für ein nicht-steroidales Antirheumatikum. Den Urin löste er in einen Behälter, der durch ein Gaze abgedeckt war (Sieben des Urins). Am folgenden Tag entdeckte er ein etwa 5 mm messendes Konkrement in der Gaze. Dieses wurde zur Analyse ins Labor geschickt. Die Konkrementanalyse ergab einen Kalziumoxalat-Stein. Der Hausarzt empfahl daraufhin dem Patienten, zukünftig Oxalat-reiche Nahrungsmittel wie Spinat, Tomaten, Spargel, Schokolade, Erdnüsse oder Rhabarber zu meiden. Hingegen soll er sich auf keinen Fall Kalzium-arm ernähren, da Kalzium die Resorption von Oxalat im Darm vermindert. Weiter soll er um eine tägliche Zufuhr von mindestens 2.5 L Flüssigkeit besorgt sein und die Proteinzufuhr auf maximal 1.2 g pro kg KG pro Tag beschränken. Weiterführende Literatur: |