Was liess sich aus der Anamnese ableiten?
Die wichtigste anamnestische Angabe von Nicole T. ist die von Fieber. Akute Fiebererkrankungen gehen in der Regel auf Infektionen zurück. Pollakisurie und Dysurie sprechen für das Vorliegen eines Harnwegsinfekts. Das Erbrechen lässt auch an eine gastrointestinale Genese denken, kann aber auch bei Pyelonephritiden auftreten. Der trübe Urin und die dumpfen Rückenschmerzen passen ebenfalls zur Pyelonephritis.
Die Anamnese erlaubt uns schon jetzt, mit relativ grosser Sicherheit die Diagnose zu stellen. Diese muss aber noch durch Status und Laboruntersuchungen bestätigt werden.
Was liess sich aus dem Status ableiten?
Im Status findet sich mit 37.9°C immer eine erhöhte Temperatur. Die lebhaften Darmgeräusche und die diffuse Druckdolenz des Abdomens lassen wieder an eine Gastroenteritis denken. Diese Befunde passen aber auch zu einer Pyelonephritis. Die Klopfdolenz der Nierenlogen ist wiederum ein Indiz für das Vorliegen einer Pyelonephritis.
Was liess sich aus dem Urinstatus ableiten?
Der Urinstatus betätigt weitgehend unseren Verdacht. Der Urin ist leicht getrübt und riecht nach Ammoniak. Der Teststreifen fällt für Nitrit, Leukozyten, Protein und Blut positiv aus. Nitrit und Leukozyten sind die typischen Zeichen eines bakteriellen Harnwegsinfektes. Das Eiweiss und das Blut sind Begleiterscheinung des Infektes, die je nach Schweregrad der Infektion mit vorhanden sind oder nicht.
Vergleichen Sie die von uns Autoren als indiziert erachteten weiterführenden Untersuchungen mit den von Ihnen verordneten:
Ihre Verordnungen |
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Indizierte Verordnungen |
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Kosten */** |
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Kosten */** |
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Bei einfachen Harnwegsinfekten wie in diesem Fall wird oft empfohlen, auf eine Abklärung mittels Labor zu verzichten und einzig eine antibiotische Kurztherapie, wie auf der nächsten Seite beschrieben, durchzuführen.
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