Was liess sich aus der Anamnese ableiten?
Eine Rotfärbung des Urins kann durch eine Makrohämaturie, eine Porphyrie, Medikamente (z.B. Desferrioxamin) oder Lebensmittel wie Randen (rote Beete) bedingt sein. Die beiden letzteren Ursachen können hier ausgeschlossen werden. Zu einer Porphyrie gehören Abdominalschmerzen, eine periphere Polyneuropathie sowie eine Photosensibilität. Nichts davon liegt bei Hans A. vor.
Eine Makrohämaturie kommt bei zu starker oraler Antikoagulation sowie bei Tumoren der Niere und Harnwege vor. Ersteres ist ausgeschlossen. Der Gewichtsverlust, der Nachtschweiss sowie der Leistungseinbruch passen ebenfalls zu einem neoplastischen Geschehen.
Nikotinabusus ist ein Risikofaktor sowohl für Nierenzell- als auch für Urothelkarzinome.

Was liess sich aus dem Status ableiten?
Die umschriebene Resistenz in der linken Nierneloge spricht für einen raumfordernden Prozess in dieser Gegend. Ein Nierenzellkarzinom ist dabei am wahrscheinlichsten. Die rektale Untersuchung ergibt eine mittelgradige Prostatahyperplasie ohne Zeichen einer malignen Entartung. Im Übrigen ist der Status unergiebig.

Was liess sich aus dem Urinstatus ableiten?
Der Teststreifen zeigt eine deutliche Hämaturie.
Die zahlreichen eumorphen Erythrozyten im Urinsediment bestätigen diesen Befund. Da keine Erythrozytenzylinder und keine dysmorphen Erythrozyxten gefunden wurden, liegt der Hämaturie eine postglomerulärere Blutungsquelle zu Grunde.

Vergleichen Sie die von uns Autoren als indiziert erachteten weiterführenden Untersuchungen mit den von Ihnen verordneten:

Ihre Verordnungen    Indizierte Verordnungen
     
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Alle bisherigen Befunde sprechen stark für das Vorliegen eines Nierenzellkarzinoms. Darum zielen die weiterführenden Untersuchungen sowohl auf eine Bestätigung der Verdachtsdiagnose (Abdomen-CT, Abdomen-MRI mit Angiografie) als auch eine Suche nach Metastasen (Thorax-Röntgen, Skelett-Szintigrafie, Leberparameter) und Erfassung der Nierenfunktion (Creatininclearence).