Was liess sich aus der Anamnese ableiten?
DIe Braunfärbung des Urins und die Unterschenkelödeme sind die zwei wichtigsten Angaben. Sie machen eine Niererkrankung sehr wahrscheinlich. Die Patientin gibt nicht an, im Vorfeld der jetzigen Beschwerden krank gewesen zu sein. Nierenerkrankungen können mit bakteriellen und viralen Infektionen assoziiert sein.

Was liess sich aus dem Status ableiten?
Neben den bekannten Unterschenkelödemen finden sich angedeutete Lidödeme und vor allem eine arterielle Hypertonie. Falls die arterielle Hypertonie mit den Ödemen und dem braunen Urin in Zusammenhang stehen, liegt ein so genanntes Nephritisches Syndrom vor.

Was liess sich aus dem Urinstatus ableiten?
Im Teststreifen bestätigt sich die Vermutung, dass die Braunfärbung durch eine Makrohämaturie verursacht wird. Ausser einer angedeuteten Proteinurie und Leukozyturie finden sich keine weiteren pathologischen Veränderungen.
Im Sediment finden sich Erythrozytenzylinder sowie dysmorphe Erythrozyten. Diese sind der Beweis dafür, dass das Blut glomerulären Ursprungs ist und eine schwere Schädigung der Glomerula vorliegen muss.

Vergleichen Sie die von uns Autoren als indiziert erachteten weiterführenden Untersuchungen mit den von Ihnen verordneten:

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Bei den weiterführenden Untersuchungen ist die Erfassung der Nierenfunktion von zentraler Bedeutung. Hierzu dient die Creatinin-Clearence. Der Antistreptolysin-Titer und die Hepatitisserologie sollen klären, ob es sich um eine Infekt-assosziierte Glomerulonephritis handelt. Die anti-nukleären Antikörper werden bestimmt, da sich ein systemischer Lupus erythematodes oft mit einer Glomerulonephritis manifestiert.
Mittels Abdomensonografie können Veränderungen wie Nierentumoren oder Harnabflussbehinderungen erfasst werden.
Eine Nierenbiopsie erfolgt in der Regel erst, wenn sich der Verdacht auf eine Glomerulonephritis erhärtet hat.