Ein asymptomatischer Harnwegsinfekt tritt bei 2-10% der Schwangeren auf. Ein Drittel dieser Frauen entwickelt eine Pyelonephritis, die das Risiko einer Frühgeburt beinhaltet. Aus diesem Grund muss ein asymptomatischer Harnwegsinfekt in der Schwangerschaft immer antibiotische behandelt werden.

Nicht alle Antibiotik dürfen während der Schwangerschaft verabreicht werden. Kontraindiziert sind insbesonder Chinolone, Tetrazykline und Trimethoprim-Sulfamethoxazol im letzten Trimenon. Als Mittel der Wahl gelten Beta-Laktam-Antibioika wie Amoxicillin oder Amoxicillin-Clavulansäure, Nitrofurantoin, Trimethoprim-Sulfamethoxazol im ersten und zweiten Trimenon oder allenfalls ein Cephalosporin. Aufgrund der hohen Rezidivrate muss der Therapieerfolg nach vier Wochen kontrolliert werden.

Laetitia E. wurde über die Wichtigkeit der Behandlung eines asymptomatischen HWI in der Schwangerschaft aufgeklärt. Sie erhielt Amoxicillin 3 x 375 mg p.o. während 10 Tagen. Der Urinstatus bei der nächsten Schwangerschaftskontrolle war unauffällig.

Weiterführende Literatur:
Betreuung einer schwangeren Frau in der Grundversorgung, Haberthür F, Lauper U, Schweiz Med Forum · 2003;3:155-160 (PDF-Dokument)
«Einfache» Harnwegsinfektionen: Diagnostik, Therapie und Prophylaxe, Gerber AU, Schweiz Med Forum · 2003;3:267-274 (PDF-Dokument)