Anamnese
Bei der Patientin wurde vor zwei Jahren ein Diabetes mellitus Typ II diagnostiziert. Kurz vorher hatte sie ihren Ehemann durch Krankheit verloren. Den Verlust ihres Mannes kompensierte sie durch viel Essen. Innert weniger Monate nahm die schon immer zu Übergewicht neigende Frau mehrere Kilos zu. Nach der Diagnose konnte das Gewicht mit Diät nur wenig vermindert werden. Mit Diät und oralen Antidiabetika ist sie mässig gut eingestellt. Bei der Besprechung nennt Sie Süssigkeiten die einzige Freude in ihrem Leben.
Christine N. leidet immer wieder unter depressiven Zuständen. Sie hat keine Kinder und fühlt sich ohne Ehemann von ihrer Umgebung isoliert.
Sie lebt von der Rente ihres Mannes, die ihr keine grossen Sprünge erlaubt.
Status
58-jährige, depressiv wirkende Frau, Kleidung vernachlässigt.
Allgemein: afebril, Grösse 168 cm, Gewicht 87 kg, BMI 31.2.
Augen: Fundoskopie unauffällig, insbesondere keine Veränderungen im Sinne einer diabetischen Retinopathie.
Herz-Kreislauf: BD 140/85 mmHg, Puls 72/min, regelmässig, Herz auskultatorisch unauffällig.
Lunge: Vesikuläratmen über allen Lungenfeldern.
Abdomen: Normale Darmgeräusche, weich und indolent, keine Organvergrösserungen palpabel, Fettschürze mit schmierigem Intertrigo.
Sehneneigenreflexe: BSR und PSR symmetrisch auslösbar, ASR beidseits fehlend.
Füsse: Keine Verletzungen, keine eingewachsenen Zehennägel.
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