Was liess sich aus der Anamnese ableiten?
Eine Dysurie tritt bei Männern weit weniger häufig auf als bei Frauen. Sie sollte immer gut abgeklärt werden, da es sich oft um Geschlechtskrankheiten handelt, deren Weiterverbreitung verhindert werden sollte. Willi K. verneint Ausfluss aus der Urethra. Im Status ist er aber nachweisbar. Auch der Kontakt mit einer Prostituierten gibt er erst auf Befragen zu. Erkrankung der Geschlechtsorgane lösen bei vielen Patienten Schamgefühle aus, aufgrund derer sie oft wichtige Informationen verheimlichen oder erst durch direktes Fragen zugeben. Die Frage nach Sexualkontakten und benutzer Verhütungsmethoden ist hier von grosser Bedeutung und sollte nicht aus eigener Scham übergangen werden.

Was liess sich aus dem Status ableiten?
Im Status ist der wichtigste Befund der eitrige Ausfluss, der durch Ausstreichen der Urethra sichtbar wird. Dieses Material muss für die mikroskopische und allenfalls kulturelle Untersuchung asserviert werden. Ein leicht geschwollener und druckdolenter Nebenhoden im Sinne einer Epididymiditis kommt häufig bei Chlamydieninfekten vor.
Wichtig ist im Status die Untersuchung der oralen Schleimhäute und der Glans, um allenfalls einen luetischen Primärinfekt (Ulcus durum) erfassen zu können. Zudem kann eine Pharyngitis bei einer Chlamydieninfektion vorkommen.

Was liess sich aus dem Urinstatus ableiten?
Im Teststreifen findet sich eine deutliche Leukozyturie und eine leichte Proteinurie. Nitrit ist negativ. Somit liegt kein typischer bakterieller Harnwegsinfekt vor. Im Urinsediment wird die Leukozyturie bestätigt. Die Übergangsepithelzellen passen zur Entzündung der Urethra.

Vergleichen Sie die von uns Autoren als indiziert erachteten weiterführenden Untersuchungen mit den von Ihnen verordneten.

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Das mittels Urethralabstrich gewonnene Material dient der mikroskopischen Untersuchung. Damit lassen sich Clamydien und Gonokokken nachweisen. Auch wenn eitriger Ausfluss nicht typisch sind für HIV und Lues, muss trotzdem nach ihnen gesucht werden, da Geschlechtskrankheiten häufig vergesellschaftet auftreten.