Bilirubin

Klinische Bedeutung

Konjugiertes Bilirubin ist wasserlöslich und wird deshalb mit dem Urin ausgeschieden. Erhöhte Plasmaspiegel von konjugiertem Bilirubin führen zu nachweisbaren Bilirubin-Konzentrationen im Urin. Eine Bilirubinurie tritt bei Ikterus (Gelbsucht) sowohl durch Verschluss der Gallenwege als auch durch Leberzellschädigung auf.

Teststreifen: Links Vergleichsskala, rechts ein negativer und ein positiver Ausfall. Letzterer entspricht einer Bilirubinurie +++.

Eine Hämolyse (intra- und extravaskulär) führt zu einem Anstieg von unkonjugiertem Bilirubin, welches auf Grund seiner Wasserunlöslichkeit nicht mit dem Urin ausgeschieden wird.

Eine Gelbsucht wird am ehesten durch Betrachtung der Skleren und der Haut diagnostiziert. Eine Gelbfärbung der Skleren tritt ab Plasmakonzentrationen von 35 µmol /L (2mg/dL) Bilirubin auf. Der Urin ist gelb bis dunkelbraun. Schüttelt man den Urin, so bildet sich viel Schaum, der ebenfalls leicht verfärbt ist ("Bierharn", Bild links).

Die Kombination der Teste auf Bilirubinurie und Urobilinogenurie erlaubt eine erste grobe Differentialdiagnose eines Ikterus:

Differentialdiagnose des Ikterus basierend auf der Messung von Bilirubin und Urobilinogen im Urin

gesund Hämolyse Lebererkrankung Gallengangsverschluss
Urobilinogen normal erhöht erhöht fehlend oder niedrig
Bilirubin negativ negativ positiv oder negativ positiv

Merke: Die Gallenpigmente im Urin haben an klinischer Bedeutung verloren, seit die Messung der Leberenzyme und die Hepatitisserologie eingeführt wurden.