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Dichte (spezifisches Gewicht)Die Bestimmung der Dichte des Urins dient der Erfassung der Konzentrations- und Verdünnungsfähigkeit der Niere, welche für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts (Homöostase) entscheidend ist. Es wiederspiegelt die Menge gelöster Teile im Urin, d.h. das Verhältnis der gelösten Teile im Bezug auf das Volumen der Probe. Es ist Temperatur-abhängig und sollte darum bei 20°C gemessen werden. Die für das spezifische Gewicht verwendete Einheit ist g/mL; die SI-Einheit ist kg/m3. Als Screeningmethode und Routinemessung ist die Teststreifenmethode praktisch und einfach durchzuführen. Damit erhält man eine grobe Schätzung der Urinkonzentration. Es wurden jedoch deutliche Differenzen bei der Treffsicherheit dieser Methode beobachtet. Der Test erfasst die Ionenkonzentration des Urins und korreliert gut mit der Refraktometer-Methode. Er beruht auf der Freisetzung von Protonen durch einen Komplexbildner in Anwesenheit von Kationen. Dies bewirkt einen Farbumschlag des Indikators Bromthymolblau von blau nach blaugrün bis gelb. Teststreifen: Links Vergleichsskala, rechts ein Ausfall von 1.020. Fehlerquellen Bei Eiweiss-Werten von 100-500 mg/dL werden tendenziell erhöhte Resultate abgelesen. Dasselbe trifft auf ketoazidotischen Urin zu. Normbereich: 1.003-1.030 g/mL (eventuell höher). Werte der Dichte:
Die Messung des spezifischen Gewichts erlaubt auch, die Flüssigkeitsaufnahme eines Patienten (z.B. Flüssigkeitsaufnahme bei der Therapie von Nierensteinen) abzuschätzen oder herauszufinden, ob der Urin künstlich verdünnt oder gefälscht wurde, um die Einnahme von Drogen oder Medikamenten zu kaschieren. Parallel dazu sollte deshalb auch Creatinin gemessen werden! Klinische BedeutungVermindertes spezifisches Gewicht
Erhöhtes spezifisches Gewicht
Siehe auch Kapitel "Physikalische Untersuchung". |