Mikroalbuminurie

Der Begriff Mikroalbuminurie hat nichts zu tun mit einer niedrigen Molekularmasse, sondern steht für eine niedrige Albuminausscheidung von 20-200 mg/L. Diese Konzentration kann mit gewöhnlichen Teststreifen nicht entdeckt werden, deren Nachweisgrenze bei einer Albuminkonzentration von 300 mg/L liegt.

Das Erfassen einer Mikroalbuminurie ist die wichtigste Screening-Methode, um eine beginnende Nephropathie zu entdecken. Die Bestimmung kann mit Hilfe der Teststreifen-Technik oder quantitativ immunologisch erfolgen. Die Teststreifen -Technik hat sich besonders in der Arztpraxis und bei Patienten zur Selbstkontrolle bewährt.

Albustix® Bayer: Vergleichsfeld links, 2 Teststreifen rechts mit negativem und + bis ++ Ausfall.

 

Klinische Bedeutung

Bei Patienten mit Diabetes mellitus (insbesondere Typ I) oder arterieller Hypertonie ist eine Nephropathie eine gefürchtete Komplikation. Beim Diabetes mellitus kann sich die Nephropathie fünf Jahre nach Beginn der Erkrankung einstellen. Das Screening auf Mikroalbuminurie ist wichtig, um diese zu einem Zeitpunkt zu entdecken, bei dem therapeutische Massnahmen die Nierenschädigung noch begrenzen oder verzögern können. Eine Mikroalbuminurie wird auch bei Patienten mit Hypertonie ohne Diabetes mellitus gefunden. Sie ist eine prädiktiver Faktor für kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit essentieller Hypertonie.

Albuminurie - Erwachsene
  mg/L mg/24h mg/g Creatinin g/mol Creatinin
Normal < 20 < 30 < 20 < 2.26
Mikroalbuminurie 20-200 30-300 20-200 2.26-33.9
Albuminurie > 200 > 300 > 200 > 33.9
Proteinurie > 300 > 450  
Albuminurie - Kinder (3-5 Jahre)
Normal < 20   < 30 < 3.39