Geruch

Frischer Urin von gesunden Individuen hat einen aromatischen Geruch, der auf die Gegenwart von volatilen Metaboliten zurück zu führen ist. Falls ein Individuum riechende Substanzen in grösserer Menge zu sich genommen hat, kann dieser Geruch oft auch im Urin festgestellt werden.

Klinische Bedeutung

  • Fruchtiger oder süsslicher Geruch oder der Geruch von Azeton in der Gegenwart einer Ketonurie, z.B. Diabetes mellitus, Fasten, Hungern, Abbau freier Fettsäuren, Alkoholvergiftung (Blutspiegel >2‰)
  • Stark infizierter Urin kann einen speziell unangenehmen Geruch nach Ammoniak (durch Urease bildende Bakterien) haben, insbesondere nach Stehenlassen für ein gewisse Zeit. Ein fauliger Geruch kann vorkommen, wenn eine Infektion durch coliforme Bakterien vorliegt.
  • Knoblauchgeruch bei Vergiftungen mit Selen, Telurium oder Arsen.
  • Angeboren Stoffwechselstörungen:
    • "mäuseartig" bei Phenylketonurie
    • "Ahornsirup, Maggi" bei der Ahornsirup-Krankheit (Leucinose)
    • "Schweissfüsse" bei isovalerischer Azidämie
  • Nach dem Verzehr von Spargel auf Grund der Bildung von Dimethylsulfid und Methanthiol aus Methionin im Verdauungstrakt und in der Leber, oft auch bei hepatischem Koma. Dieser Urin riecht schwefelartig.