Erythrozytenzylinder

Klinische Bedeutung

Die Erythrozytenzylinder gehören zu den Zellzylindern. Das Vorliegen von Erythrozytenzylindern ist ein schwerwiegender pathologischer Befund, der eine aktive Glomerulonephritis vermuten lässt. Erythrozytenzylinder treten im Urin bei Systemerkrankungen wie Lupus erythematodes (Nephritis), rheumatoider Arthritis und subakuter bakterieller Endokarditis auf.

Ursprung

Erythrozytenzylinder bestehen aus einer Mucoproteinmatrix mit inkorporierten Erythrozyten. Die Erythrozyten sind glomerulären Ursprungs. Obwohl Erythrozyten aus rupturierten Tubuli in den Urinstrom gelangen können, ist ihre übliche Eintrittspforte die geschädigte Basalmembran des Glomerulums (Glomerulitis). Somit bedeutet das Vorhandensein von Erythrozytenzylindern eine glomeruläre Schädigung.

Identifikation

Drei verschiedene Typen von Erythrozytenzylindern können beobachtet werden:

  • Zylinder mit inkorporierten Erythrozyten. Es gilt die Regel, dass wenn mehr als ein Drittel eines Zylinders aus einem Zelltyp besteht, der Zylinder entsprechend benannt wird.
  • Erythrozyten an den Rändern des Zylinders, während im Zentrum die Erythrozyten schon lysiert sind.
  • Zylinder, bei denen die Erythrozyten schon zerstört sind und nur eine orange-braune homogene Masse zu sehen ist. Diese Zylinder können auch als Hämoprotein-Zylinder bezeichnet werden.

Erythrozytenzylinder