Granulierte Zylinder

Klinische Bedeutung

Granulierte Zylinder sind Plasmaprotein-Zylinder. Sie sind häufig mit fast allen Formen von Nierenerkrankungen vergesellschaftet. Granulierte Zylinder eignen sich nicht dafür, spezifische Nierenerkrankungen zu diagnostizieren. Sie wiederspiegeln ischämische, infektiöse und toxische (Aminoglycoside) Schädigungen der Niere und können auch bei Gesunden in grosser Zahl nach schwerer körperlicher Anstrengung gesehen werden.

Terminologie und Ursprung

Granulierte Zylinder haben eine Matrix aus Mucoproteinen mit inkorporierten Plasmaproteingranula. Die Entstehung dieser granulierten Zylinder ist unbekannt. Sie entstehen nicht aus dem Abbau existierender Zellzylinder. Granulierte Zylinder treten relativ häufig auf.

Identifikation

Granulierte Zylinder haben morphologisch grosse Ähnlichkeiten mit den hyalinen Zylindern. Sie haben jedoch einen leicht höheren Brechungsindex als hyaline Zylinder. Dies kommt durch die Proteine zustande, welche oft sehr fein sind und die Matrix ganz ausfüllen können. Bei einigen Zylindern können diese Granula jedoch sehr grob sein. Wenn eine starke Granulierung vorliegt, ist es deshalb möglich, dass im Urin auch mit chemischen Methoden Eiweiss nachgewiesen werden kann.

 

Granulierte Zylinder: links Hellfeld-Mikroskopie, rechts Fluoreszenz-Mikroskopie