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Nierenepithelzell-ZylinderKlinische BedeutungDie Nierenepithelzell-Zylinder gehören zu den Zellzylindern. Sie finden sich bei einer Vielfalt von Nierenerkrankungen, sind jedoch besonders auffallend bei Nierenerkrankungen mit "nephrotischem Syndrom". Die Zylinder finden sich auch bei Patienten mit zytostatischer Therapie bei neoplastischen Erkrankungen. Viele Zytostatika sind nephrotoxisch und verursachen ausgedehnte tubuläre Schäden. Nierenepithelzell-Zylinder werden auch bei gewissen viralen Infektionen wie Hepatitis und Zytomegalie gefunden. Die einsetzende Abstossungsreaktion nach Nierentransplantation kann sich mit Nierenepithelzell-Zylindern manifestieren. UrsprungNierenepithelzellen im Urin stammen vom Epithel der Nierentubuli. Bei Erkrankungen, bei welchen die Nierentubuli betroffen sind, werden Nierenepithelzellen mit dem Urin fortgespült und in die Mucoproteinmatrix inkorporiert. IdentifikationDie Nierenepithelzell-Zylinder sind erkennbar auf Grund ihres hohen Brechungsindexes und der Epithelzellkomponente. Nierenepithelzellen haben einen grossen Kern und ein granuliertes Zytoplasma. Die Zellen in den Zylinder sind entweder intakt oder in verschiedenen Stufen des Abbaus. Im Verlauf des Abbausprozesses können Lipid-Körper in den Nierenepithelzellen inkorporiert werden. Die Nierenepithelzellen neigen zur "fettigen Degeneration". Nierenepithelzellen können mit Leukozytenzellen verwechselt werden. Im Gegensatz zu diesen sind Nierenepithelzellen grösser und weisen oft Lipideinlagerungen auf.
Zwei Beispiele von Nierenepithelzell-Zylindern |