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LeukozytenKlinische BedeutungLeukozyten werden meist bei entzündlichen Erkrankungen gefunden, die die Niere (Pyelonephritis, interstitielle Nephropathien), die unteren Harnwege (Zystitis) oder die Genitalorgane (Vaginitis) betreffen. IdentifikationNormalerweise sind die neutrophilen Granulozyten die am meisten gefundenen Zellen im Urinsediment. Sie können leicht auf Grund ihres segmentierten Kerns und granulierten Zytoplasmas erkannt werden. Leukozyten haben einen Durchmesser von 12-15 µm. In der Sternheimer-Malbin-Färbung sind Leukozyten sehr einfach zu identifizieren. Frische Leukozyten färben sich leicht blassblau und glitzern ("Sternheimer-Malbin-Zellen" oder Glitzer-Zellen"). Sternheimer-Malbin-Zellen sind lebende Zellen. Ihre Membran ist fast undurchdringlich für Färbelösungen. Die dunklen Leukozyten haben diese Eigenschaft verloren. Sie sind nicht mehr vital. Sie lassen die typische Segmentierung des Kerns besser erkennen. Nach unserer Meinung erlaubt das unterschiedliche Färbeverhalten keine systematische Unterscheidung in Leukozyten von der Niere und Leukozyten aus den Harnwegen. "Dunkle Zellen" werden bei Infektionen der unteren Harnwege und Genitalorgane beobachtet, während "Glitzer Zellen" bei hypotonem Urin oft in Verbindung mit parenchymalen Nierenerkrankungen gefunden werden. Da Harnwegsinfekte oft das Nierenparenchym miteinbeziehen, können beide Typen im gleichen Urin gefunden werden. Lymphozyten, Monozyten, Eosinophile und Blasten (bei myeloproliferativen Erkrankungen) werden nur selten im Urin beobachtet. Eine Übergangsepithelzelle unter vielen Leukozyten. Terminologie
DifferenzierungIn bestimmten Fällen können die Neutrophilen mit den Nierenepithel-Zellen verwechselt werden. Nierenepithel-Zellen haben einen grösseren exzentrischen Kern und sind oft mit Fetttröpfchen beladen. StabilitätBei saurem pH und in Urin mit einem hohen spezifischen Gewicht sind Leukozyten stabil für rund 24 Stunden. In hypotonem Urin und bei alkalischem pH können sie innerhalb drei Stunden lysiert sein. |