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TrichomonadenBei Menschen kommen Trichomonaden in der Mundhöhle, dem Darm und der Vagina vor. Die in der Vagina und in den männlichen Genitalien gefundene Trichomonas vaginalis, ein Protozoa, ist eine der häufigsten Erreger der Vaginitis (Fluor). Bei Frauen wird in drei Viertel der Fälle gleichzeitig ein Befall der Urethra gefunden. Trichomonaden werden darum nicht selten auch im Urin gefunden. Die Trichomonaden sind relativ gross, sie messen meist zwischen 10 und 30 µm. Durch ihre zackige Bewegung lassen sie sich lebend recht gut erkennen. Häufig kapseln sie sich ein und können dann sehr schwer von Nierenepithelzellen unterschieden werden. Lebende Trichomonaden färben sich mit der Sternheimer-Malbin-Färbung blass graublau. Eine Innenstruktur ist kaum zu erkennen, doch lassen sich Flagellen und die flatternde undulierende Membran bei frischem Urin meist deutlich sehen. Trichomonaden sind begeisselte Protozoen, die zur Klasse der Flagellaten gehören. Sie besitzen vier Frontgeisseln und eine Schleppgeissel, die durch die kurze undulierende Mittellinienmembran mit dem Zellkörper verbunden ist. Solange sie leben, sind sie auf Grund der Bewegungen der Geisseln und den schnellen unregelmässigen Bewegungen ihres Körpers erkennbar. Der ovale Kern ist relativ verschwommen und das Zytoplasma enthält zahlreiche Granula. Wichtigster Vertreter ist Trichomonas vaginalis, dem Erreger der Trichomoniasis. Trichomonas vaginalis ist birnenförmig und misst 7 -30 µm im Durchmesser. Die Übertragung erfolgt meist durch Geschlechtsverkehr. Der Befall von Harnröhre und Blase führt zu Pollakisurie und Dysurie. Beim Mann kann zusätzlich die Prostata befallen sein, bei der Frau Vagina und Vulva inklusive der endozervikalen Drüsen. Die Symptome der Vaginitis trichomonalis sind profuser, wässeriger oder salbenartiger, schaumiger vaginaler Ausfluss, vaginales Brennen und Reizung. Eine Trichomoniasis geht normalerweise mit der Exsudation von neutrophilen Leukozyten einher.
Trichomonas vaginalis |