Klinisch-chemische Urindiagnostik
Die Analyse des Urins auf Beschaffenheit und Zusammensetzung gilt als die älteste medizinisch-chemische Untersuchung. Sie hat heute einen festen Platz im Spital- und Praxislabor sowie bei der Patienten-Selbstkontrolle. Am Inselspital werden jährlich rund 30'000 Urinuntersuchungen durchgeführt. Tendenz steigend.
Die chemischen Nachweisreaktionen lassen sich durch Teststreifen sehr einfach und mit geringem technischen Aufwand durchführen. Zudem gilt die Betrachtung der morphologischen Bestandeile, des Urinsediments, weiterhin als unerlässliche einfache Untersuchung bei Verdacht auf Nierenerkrankungen.
Die grossen Vorteile der einfachen Urinuntersuchung sind:
- Das dafür benötigte Untersuchungsmaterial, der Urin, ist meist problemlos zu gewinnen.
- Sie ist technisch anspruchslos, d.h. sie setzt kaum kostspielige Apparate und Geräte voraus.
- Sie ist arbeitsökonomisch, da sie einfach und rasch durchgeführt werden kann und nach kurzer Zeit eine Aussage erlaubt.
- Sie kann am Ort, wo sich der Arzt um den Patienten kümmert (Point of Care), oder durch den Patienten selber (Selbstkontrolle) durchgeführt werden.
- Sie eignet sich wegen der genannten Vorteile vorzüglich für Screening-Untersuchungen.
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